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Die Prä- oder Perimenopause - Frau, 35+ und alles ist anders?


Der Wechsel der Frau, dessen Ende die sog. Menopause (also das dauerhafte versiegen der monatlichen Blutung) markiert, ist ein mehr oder weniger lang andauernder Prozess. Diesen Prozess bezeichnet man als Prä- (vor der Menopause) bzw. Perimenopause (um die Menopause herum).


Prä-/Perimenopause - Begriffsklärung

Mit Menopause meint man den Zeitpunkt, ab dem der Menstruationszyklus und die monatliche Blutung der Frau endet und dauerhaft ausbleibt.

Das durchschnittliche Alter bei Eintritt in die Menopause ist 51 Jahre, wobei auch in wesentlich jüngeren Jahren möglich ist, in die Menopause zu gehen (das kann etwa chirurgische Gründe haben, krankheitsbedingt sein oder mit anderen, (schwerwiegenden) Störungen (des Hormonsystems) zu tun haben).

Die Menopause tritt nicht von jetzt auf gleich ein, sondern ist ein Prozess, der sich über Monate bis hin zu mehreren Jahren ziehen kann. Diesen Prozess bezeichnet man als Prä- (vor der Menopause) bzw. Perimenopause (um die Menopause herum).



Perimenopause
Urheber: © arloo/123rf.com


Was passiert in der Peri-/Prämenopause ab Mitte 30?

Das Thema Perimenopause (wie auch das Thema Menstruation, Menstruationsbeschwerden oder frauenspezifische Themen im Allgemeinen) ist eines, das – wenn überhaupt und immer noch – häufig hinter verschlossenen Türen oder vorgehaltener Hand besprochen wird.

Derweil ist die Prä-/Perimenopause ein Prozess, den jede Frau durchläuft, und über den es sich lohnt, Bescheid wissen, und sich auszutauschen.

Bereits in den Jahren vor den Wechseljahren - ab etwa Mitte 30 - verändert sich nämlich die Hormonproduktion der Eierstöcke, was individuell unterschiedliche Auswirkungen hat. Bei manch einer geschieht das unbemerkt, bei einer anderen ist es deutlich wahrnehmbar, und kann bspw. zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Zyklusveränderungen führen.

Wie alle hormonellen Themen betrifft das den ganzen Frauenkörper, denn die Hormone (hier insbesondere Östrogene und Progesteron) beeinflussen bekanntermaßen nicht nur Deinen Zyklus, sondern vielfältige Prozesse und Körperfunktionen.

Den Weg in die Menopause kannst Du aus meiner Sicht in 2 Phasen unterteilen:
Die erste Phase ist gekennzeichnet durch eine abnehmende Progesteronkonzentration, während der Östrogenspiegel weitestgehend unverändert bleibt. (Diese Phase gilt eher als "Prämenopause"). Damit einher gehen Unregelmäßigkeiten in deinem Zyklus, häufig werden die Zyklen bzw. die zweite Zyklusphase kürzer. Potentiell nehmen prämenstruelle Symptome, bzw. die Symptome einer relativen Östrogendominanz, zu. Dazu gehören auf der psychischen Ebene teils massive Stimmungsschwankungen, Ängstlichkeit, Gereiztheit usw.

Deine Blutungen können intensiver/stärker werden, und dein Eisprung seltener. Das macht es schwerer, Deine fruchtbaren Tage zu identifizieren. Gegebenenfalls ist also eine zuverlässige Verhütungsmethode in dieser Zeit besonders wichtig.

In einer zweiten Phase sinkt dann auch der Östrogenspiegel immer weiter ab, was vor allen Dingen mit Symptomen wie unruhigem Schlaf, Hitzewallungen, Migräne und trockenen Schleimhäuten in Verbindung gebracht wird.

Allerdings können in dieser späteren Phase ganz generell auch die Folgen des Älterwerdens spürbar werden. Entsprechend werden Beschwerden wie Stimmungsschwankungen oder Schlafprobleme, die dann auch neu bzw. vermehrt auftreten, in direkte Verbindung mit den hormonellen Veränderungen während der Perimenopause gebracht.
Nach aktuellem Forschungsstand ist das aber nicht unbedingt richtig, denn die aktuelle Studienlage deutet viel mehr darauf hin, dass wohl einzig Hitzewallungen ein für die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre spezifisches Symptom sind.
Die anderen, häufig vorkommenden Beschwerden könnten sich folgendermaßen erklären: Wenn Hitzewallungen den Schlaf empfindlich stören, kann dies die nächtliche Erholung beeinträchtigen, mit vielen möglichen Folgen wie Abgeschlagenheit, Leistungsverlust und Stimmungsschwankungen.


Perimenopause Gewichtszunahme
Urheber: © terovesalainen/123rf.com

Die Zeit der Prä-/Perimenopause ist für viele Frauen auch deswegen problematisch, weil sie an Gewicht zunehmen, und - insbesondere am Bauch - vermehrt Fett einlagern. Außerdem gibt es eine Neigung zu verstärkter vaginaler Trockenheit, was mit Störungen beim Wasserlassen, zu Veränderungen der Libido und der sexuellen Funktion einhergehen kann.



Wie mit den Veränderungen in der Perimenopause am Mitte 30 umgehen?

Die Perimenopause ist also eine Zeit der Veränderung, in der viele Themen auf den Tisch kommen, und für manche Frau ist das mitunter überwältigend.
Dennoch bringt dieser Lebensabschnitt aber auch Vorteile und Chancen mit sich. Am Ende des Prozesses steht die Menopause, die von der Schulmedizin übrigens erst dann als gegeben gilt, wenn die letzte Menstruation mehr als 12 Monate zurück liegt. Da nicht wenige Frauen Schwierigkeiten mit ihrer Menstruation bzw. ihrem Zyklus haben, bedeutet das dauerhafte Ausbleiben der Blutung letztlich auch das ausbleiben der damit verbundenen Probleme.
Eine wichtige Zeit, denn hier schaffen wir die Grundlage dafür, gesünder alt zu werden.


Körperlich


Um deinen Körper in der Zeit der Perimenopause optimal zu unterstützen, empfiehlt sich, sich um folgende Themen besonders zu kümmern:


Darmgesundheit

Ganz generell, und besonders in der Zeit der hormonellen Umstellung ist Deine Darmgesundheit von entscheidender Bedeutung. In meinem eBook erfährst Du mehr zu diesem überaus spannenden Thema.


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Denn der Darm ist nicht nur unser größtes Verdauungsorgan, eine wichtige Barriere zwischen außen und innen, unser größtes Immunorgan und ein Organ mit großem Einfluss auf die Psyche. Eine gestörte Darmfunktion kann allerlei ungünstige Folgen haben, und beispielsweise stille Entzündungen begünstigen. Er spielt auch eine wichtige Rolle in der Hormonellen Balance.

Östrogene regulieren die Fettablagerung, die Fortpflanzungsfähigkeit der Frau, die Herz-Kreislauf-Gesundheit, den Knochenaufbau und die Zellerneuerung. Das sog. Östrobolom ist jener Teil des Mikrobioms (also der Bakterien, die Deinen Darm besiedeln), der mit dem Östrogenhaushalt in Verbindung steht.
Ab der Menopause geht eine Störung des Östroboloms mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose einher. In Studien wurde bei Menschen mit Problemen wie Adipoistas (Fettleibigkeit), Osteoporose oder mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich häufiger eine unausgewogene Darmflora beobachtet. Ein Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und dem Östrobolom liegt also nahe. Unter anderem können eine ungünstige Ernährung und ein ungesunder Lebensstil das Östrobolom stören.

Ferner wurde festgestellt, dass Antibiotika und hormonelle Verhütungsmittel sowohl den Bakterienhaushalt als auch den Östrogenspiegel im Körper verändern. Und neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass das Darmmikrobiom eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Östrogenspiegels spielt, und somit das Risiko beeinflusst, bestimmte Erkrankungen zu entwickeln, die hormonell bedingt sind.
Ist das Mikrobiom des Darms gesund, produziert der Körper – vor allem in den Eierstöcken – genau die richtige Menge ß-Glucoronidase – ein Enzym, das für die Regulierung des Östrogenspiegels zuständig ist. Eine Störung des Mikrobioms hingegen kann die Aktivität dieses Enzyms beeinträchtigen, was veränderungen der Spiegel an freiem Östrogen führen kann.

Erkrankungen, die daraus resultieren können, sind Endometriose, Brust- und Prostatakrebs sowie das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS).

Spätestens jetzt macht also sehr viel Sinn, sich um deine Darmgesundheit zu kümmern.


Insulin

Östrogen beeinflusst die Insulinempfindlichkeit in den Zellen. Das Absinken der Progesteronkonzentration hat wie beschrieben Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Muskel- und Gelenkschmerzen zur Folge. Das belastet den Körper, was zur vermehrten Ausschüttung des Stresshormons Kortisol führt. Und das hat wiederum einen Einfluss auf den die Blutzuckerwert.

Dein Körper wird also empfindlicher gegenüber den Wirkungen des Insulins. Die Zellen stumpfen quasi ab - die Insulinresistenz nimmt zu. Je älter Du wirst, desto weniger Kohlenhydrate brauchst bzwe. Verträgst Du. Ein zu hoher Blutzucker, und daraus resultierende Insulinspiegel-Schwankungen, begünstigen eine Gewichtszunahme. Dauerhaft und ständig erhöhter Blutzucker, also zu viel Insulin, fördert entzündliche Reaktionen im Körper. Es werden vermehrt Vitalstoffe wie Vitamin C und B6, Magnesium usw. verbraucht - was dem Körper dann wiederum an anderer Stelle mangelt.
Ein Teufelskreis - der sich ganz einfach vermeiden lässt, indem Du auf bestimmt Lebensmittel verzichtest (kurzkettige/schnelle Kohlehydrate wie Weißmehlprodukte, Zucker, Softdrinks usw.).


Stress

Das Absinken des Progesteronspiegels sorgt mitunter dafür, dass Du weniger tolerant gegenüber Stress wirst. Denn Progesteron wirkt nervenschützend, angstlösend, beruhigend und schlafverbessernd. Die Fähigkeit sich zu entspannen, abzuschalten und Stress zu tolerieren nimmt ab. Gerade dann ist ein aktives und ausgeklügeltes Stressmanagement wichtig, um mit Stress gut umgehen und ihn tolerieren zu können. Finde für dich passende und wirksame Tools, etwa Yin Yoga, Meditation, Waldspaziergänge, oder alles zusammen, um innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu kultivieren und Deine Balance zu finden.
Abhängig von den sonstigen Gegebenheiten kann hier die unterstützende Anwendung adaptogener Pflanzen sinnvoll sein.


Bewegung

Um Deine Muskeln und Knochen zu stärken und auch einer Insulinresistenz vorzubeugen empfiehlt sich, neben Ausdauersport und Yoga auch Krafttraining in deine Bewegungsroutine zu integrieren. Hier rate ich Dir, Dich individuell durch einen erfahrenen Trainer/eine erfahrene Trainerin beraten zu lassen.


Schlaf

Wie oben angedeutet ein enorm wichtiges Thema, ganz generell und insbesondere in der Perimenopause. Da die hormonellen Veränderungen auch Veränderungen der Schilddrüse und deren Hormone begünstigen (was häufig Schlafstörungen nach sich zieht), ist von entscheidender Bedeutung, sich um dieses Thema zu kümmern. Schlaf ist das Fundamenent unserer Gesundheit, und ganz besonders in dieser Zeit des Umbruchs. Ganz ausführlich dargestellt habe ich das Thema unter Schlafstörungen in den Wechseljahren.

Generelle Tipps, um den Schlaf zu fördern un dzu verbessern, findest Du auf meiner „Checkliste für (D)einen traumhaften Schlaf“.
Diese kannst Du Dir ganz einfach hier downloaden

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Ferner spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Beispielsweise ist die Gallenflüssigkeit neben dem Urin eines der wichtigsten Ausscheidungsmedien des Körpers. Sowohl körpereigene Substanzen (Bilirubin, Steroidhormone) als auch Medikamente und Alkohol werden nach dem teilweisen Umbau in der Leber über die Galle in den Darm eliminiert und ausgeschieden.

Wie eine optimale Unterstützung in Deinem individuellen Fall aussehen kann und Sinn macht, findest Du am besten in Abstimmung mit (D)einer Therapeutin heraus.

Ich unterstütze Dich gern. Lerne mich im persönlichen Gespräch etwas näher kennen, und spüre, ob eine Zusammenarbeit mit mir für Dich passt!

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Die monatliche Blutung gilt in vielen alten Traditionen übrigens sowohl als sichtbarer Ausdruck der Verbundenheit mit den natürlichen Rhythmen und Zyklen, als auch als Reinigungsprozess.
Mit dem Versiegen der Blutung endet also auch dieser quasi automatisch stattfindende Prozess, und das Thema „Reinigung“, aber auch das zyklische Leben darfst Du ab jetzt selbst in die Hand nehmen, und aktiv umsetzen und fördern.


Geistig-seelisch

Gleichzeitig, und das ist für mich persönlich fast noch wichtiger, gibt Dir die Perimenopause die Möglichkeit, Dich wieder viel intensiver um Dich selbst zu kümmern. Dich selbst besser zu fühlen. Dich Dir selbst zu widmen, und jenen Themen, die in den Zeiten von Mutterschafft und „Nestpflege“ einfach viel zu kurz gekommen sind . Sie bietet also eine Chance, uns für die weiteren Lebensjahre körperlich, geistig und seelisch auf ein stabiles und gesundes Fundament zu stellen.

Es geht hier schwerpunktmäßig auch darum, zu erkennen, dass diese Lebensphase einfach ein Teil des natürlichen Flusses des Lebens ist, die wie alle Lebensabschnitte ihre eigene Qualität hat, und uns hilft, uns zu entwickeln und unser Sein zum Ausdruck zu bringen. Das eigene Körperbewusstsein weiter zu vertiefen, und sich selbst und dem eigenen Körper noch mehr zu vertrauen sind große Themen in dieser Zeit des Umbruchs. Letztlich geht es auch darum, Frieden zu schließen, mit sich selbst und dem Körper.

Die Fruchtbarkeit verlagert sich in der Zeit der Perimenopause vom Körper weg, mehr ins Innere. Ein großes Thema ist hier auch das eigene Frauenbild, und die Frage, was "Weiblichkeit" für Dich bedeutet.
Was ist deine Vision und deine Version von Dir, als Frau? Diese Themen, und wie sie ausgedrückt und gelebt werden sind sehr individuell, und ein wichtiger Aspekt. Mehr denn je ist jetzt enorm bereichernd, sich mit anderen Frauen auszutauschen, einander wertzuschätzen, sich gegenseitig zu unterstützen, das gemeinsame zu erkennen und zu stärken.


Perimenopause Frauenkreis
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Dieses füreinander da sein, und sich gegenseitig zu unterstützen in der jeweiligen Phase des Frauseins wurde in vielen indigenen Völkern intensiv praktiziert und gelebt. Für die einzelnen Lebensabschnitte gab es spezielle Formen der Begleitung und der Initiation. Jeder Abschnitt war gleich-wertig und wertvoll.
Sowohl der Übergang vom Mädchen zu Frau bzw. jungen Erwachsenen, als auch von der jungen Erwachsenen zur reifen, und später zur weisen Frau, waren einschneidende Ereignisse und begleitete Übergänge, die mit dem ganzen Stamm gefeiert wurden.

Eine Lebensform, die mich im Herzen berührt, und die das Älterwerden und Altsein schätzt und ehrt.
Und meine Vision für eine gesunde Gesellschaft, in der alle – jung und alt - ihren Platz haben.

Suchst Du jemanden, der Dich in dieser Lebensphase begleitet? Willst Du Dich selbst endlich wieder besser zu fühlen, die Beziehung zu Dir selbst heilen und zufriedener, gelassener und energiegeladener leben? Ich unterstütze Dich gerne in diesem Prozess. Lerne mich im persönlichen Gespräch etwas näher kennen, und spüre, ob eine Zusammenarbeit mit mir für Dich passt!

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Anmerkung:

Alle Hinweise in diesem Text dienen ausschließlich der Information. Sie ersetzen keine fachkundige medizinische Diagnose und Therapie durch HeilpraktikerInnen oder ÄrztInnen.
Grundsätzlich soll bei keiner der aufgeführten Empfehlungen der Eindruck erweckt werden, dass dadurch Linderung oder Besserung eines Krankheitszustandes garantiert oder versprochen werden kann. Die Darstellung gesundheitlicher Zusammenhänge in meinen Texten weicht mitunter vom allgemein anerkannten Stand der Medizin und Wissenschaft ab.
Es obliegt der eigenen Verantwortung zu entscheiden, inwieweit die vorgestellten Empfehlungen ergänzend zur üblichen schulmedizinischen Behandlung anwendbar sind.



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Gehen ist des Menschen beste Medizin.