Daseinsfreude Blog

Der Kaffeeeinlauf


Der Weg zurück zur Gesundheit und einem wesentlich besseren Körpergefühl kann mitunter ganz schön kostenintensiv sein.
Bio-Lebensmittel, hochwertige Nahrungsergänzungsmittel und verschiedene Labortests schlagen gerade am Anfang des Heilungsweges deutlich zu Buche. Investitionen, die sich definitiv lohnen.
Und dennoch bin ich so eine große Freundin davon, auch immer wieder auf die kostengünstigen oder teils sogar kostenfreien Dinge aufmerksam zu machen, die einen ebenso positiven Einfluss auf die Gesundheit haben (können).
Dazu gehören die Zufuhr von ausreichend gutem Wasser, ein balancierter Blutzucker, guter Schlaf, Stressmanagement und Bewegung. Und dazu gehört auch ein recht preiswerter "Detox-/Entgiftungs-Hack", nämlich der Kaffee-Einlauf.
Bitte, was??? Ja, mir ist klar dass das vielleicht ziemlich komisch klingt. Aber lass mich erklären, was es damit auf sich hat. Weiterlesen verpflichtet nicht unbedingt zur Anwendung ;)


Disclaimer/Haftungsausschluss:
Dieser Artikel dient ausschließlich informativen Zwecken, und stellt keine Therapie oder Therapieempfehlung dar. Bitte sprich unbedingt mit Deinem Arzt/Therapeuten, bevor Du Kaffeeeinläufe durchführst, vor allem, wenn es bereits gesundheitliche Probleme gibt.



Die Vorteile von (Kaffee-)Einläufen


Dass Kaffee (in der entsprechenden Qualität und zuträglichen Menge) gesundheitliche Vorteile hat hast Du bestimmt schon gehört. Das liegt am Gehalt an Antioxidantien und der energiesteigernden Wirkung. Aber warum sollte man einen Einlauf mit Kaffee machen?

(Wasser)Einläufe und Darmspülungen werden schon seit langer Zeit eingesetzt, vor allem wenn es um die Unterstützung der Darmmotilität (also der Beweglichkeit des Darmes), um Hilfe bei Verstopfung und bei der Entgiftung (klassisch beispielsweise im Rahmen von Fastenkuren) geht.

In unserer modernen Welt werden wir tagtäglich mit Umweltgiften und Chemikalien bombardiert. Selbst wenn wir uns gesund und biologisch ernähren, erhalten wir aufgrund der Verarmung der Böden nicht mehr die gleichen Nährstoffmengen wie früher. Das Stressniveau und die Anforderungen sind aufgrund unserer anspruchsvollen Arbeit, unseres Familienlebens und der Erreichbarkeit rund um die Uhr höher denn je.

All diese Dinge können unseren Körper belasten, unsere Leber überfordern und sich negativ auf unsere Darmgesundheit auswirken. Es gibt inzwischen so viele Forschungsergebnisse über den Zusammenhang zwischen unserem Darm und so ziemlich jedem anderen System in unserem Körper. Wenn Du mit hormonellen Störungen zu tun hast, und diese auf natürlichem Wege wieder „entstören“ willst, kommst Du um das Thema Darm nicht herum.

Denn wenn unser Darm und unsere Leber nicht optimal funktionieren, kann sich dies negativ auf unser Hormonsystem und unseren Stoffwechsel auswirken. Dysbiose (ein Ungleichgewicht zwischen guten und schlechten Bakterien) und Verstopfung können zu Entzündungen, zur Rückführung von giftigen Abfallstoffen und eigentlich zur Ausscheidung vorgesehenen Hormonen (Östrogene) führen.

Bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) und Endometriose ist eine schlechte Darmgesundheit häufig ein möglicher Grund für ihre Symptome. Bestimmte gramnegative Bakterien produzieren ein als Lipopolysaccharid (LPS) bekanntes Toxin, das stark entzündlich wirkt. Bakterielle Überwucherungen wie SIBO, Pilzbefall und Parasiteninfektionen sind weitere häufige Ursachen für Entzündungen und Malabsorption (die schlechte Aufnahme von Nährstoffen).

Ich empfehle Einläufe sehr gerne als Teil eines Protokolls zur Darmsanierung, um den Darm darin zu unterstützen, wieder in seine natürliche Balance zu finden.

Bei einem Einlauf drückt man eine Flüssigkeit (Wasser, Tee oder Kaffee) durch den Anus in den Dickdarm. Dazu verwendet man einen sog. Irrigator oder Klistier.



Kaffeeeinlauf Hilfsmittel
Urheber: © vadimjoker/123rf.com

Während Abführmittel mit bspw. Glaubersalz den gesamten Dickdarm "reinigen", erreichen Einläufe nur den letzten Teil des Dickdarms. Sie wirken auch auf die Pfortader, die den Dickdarm mit der Leber verbindet.



Aber warum KAFFEE-Einlauf?


Wie letztlich jemand auf die Idee kam, Kaffee als Einlaufflüssigkeit zu nutzen ist nicht so ganz klar. Aber es funktioniert, und Kaffeeeinläufe werden gerne und weitläufig angewendet (siehe unten).

Falls Du sehr empfindlich auf Koffein reagierst, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, die anregende Wirkung ist beim Einlauf anders. Trotzdem empfehle ich Dir, den Kaffeeeinlauf nicht zu spät am Tag durchzuführen, damit das Koffein deinen Schlaf nicht stört.
Das Koffein trägt in dieser Form dazu bei, die Leber zu stimulieren, damit sie ihre Aufgaben, wie die Blutfiltration und die Produktion von Galle, effizienter erfüllen kann.

Der Kaffee hilft außerdem, dickflüssig gewordene Galle zu verdünnen. Ein Glucksen oder eine leichte Bewegung im Bereich unter der rechten Rippe während des Einlaufs lässt sich damit erklären, dass sich die Gallenblase zusammenzieht und Gallenflüssigkeit in den Dickdarm abgibt.

Kaffee öffnet die Blutgefäße, entspannt die glatten Muskeln (was beim Stuhlgang hilft), und verbessert die Durchblutung. Es wird auch angenommen, dass er den Vagotonus, d. h. die Aktivität des Vagusnervs, unterstützt. Dies ist der größte Hirnnerv, der den Darm mit dem Gehirn verbindet. Viele Menschen haben eine Funktionsstörung dieses Nervs, die zu allerlei Problemen führen kann, darunter chronische Verstopfung, Verdauungsprobleme, Angstzustände, Darmpermeabilität (Durchlässigkeit) und ungünstige Darmbesiedelungen.

Die Galle hilft nicht nur bei der Verdauung und Aufnahme von Nahrungsfetten und fettlöslichen Nährstoffen wie Vitamin D, sondern auch bei der Entgiftung von "verbrauchten" Hormonen, von natürlichen Nebenprodukten des Stoffwechsels und Umweltgiften . Die Leber produziert Galle, die in der Gallenblase gespeichert wird, bis wir etwas essen (oder einen Kaffeeeinlauf machen), und die dann über den Gallengang in den Darm und als Bestandteil des Stuhls wieder ausgeschieden wird.

Kaffee kann auch ein Enzymsystem in der Leber, die Glutathion-S-Transferase, stimulieren und den Spiegel massiv erhöhen. Glutathion ist das wichtigste Antioxidans im Körper und hat die Aufgabe, Entzündungen zu verringern und Schäden durch freie Radikale zu neutralisieren. Übermäßiger oxidativer Stress kann eine Vorstufe zu zahlreichen Krankheiten sein, darunter Diabetes Typ 2, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Autoimmunität.

Übrigens wurden Kaffeeeinläufe als Bestandteil der natürlichen Krebsbehandlung nach Dr. Gerson bekannt. (Anwendung einer speziellen entzündungshemmenden Diät in Kombination mit Nahrungsergänzungsmitteln und täglichen Einläufen zur Beschleunigung der Entgiftung).



Kaffeeeinlauf Kaffee
Urheber: © rixie/123rf.com


Kaffeeeinlauf – die praktische Durchführung


Alles, was du brauchst, ist etwas (grünen) Bio-Kaffee, gefiltertes Wasser und ein Klistier-/Irrigator-Set. Diese sind online und in vielen Naturkostläden erhältlich. Ich empfehle, eines zu kaufen, das frei von Plastik (potentiell hormonstörendes Material) ist, und stattdessen aus Silikon oder aus Edelstahl besteht.

Bei allen Einläufen ist es am besten (wenn auch nicht zwingend notwendig), sie direkt nach dem Stuhlgang durchzuführen, denn dann ist es oft angenehmer, effektiver und die Einlaufflüssigkeit lässt sich leichter länger halten.

  • Bringe 1-3 Esslöffel (anfangs evtl. weniger, später dann mehr) frisch gemahlenen Bio-Kaffee (idealerweise helle oder "grüne" Röstung) und etwa 4 Tassen gefiltertes Wasser zum Kochen. Bei geschlossenem Deckel 5 Minuten lang kochen lassen, dann den Deckel abnehmen, umrühren und weitere 15 Minuten auf niedriger Stufe köcheln lassen
  • Füge der Mischung 1 Tasse zimmerwarmes oder kühles gefiltertes Wasser hinzu oder lasse sie auf Zimmer- oder Körpertemperatur abkühlen. Achtung: keine heiße Flüssigkeit verwenden! Verletzungsgefahr!
  • Den Kaffee langsam (durch einen Kaffeefilter, oder jedenfalls so, dass der Kaffeesatz nicht mitkommt) in den Einlaufbehälter überführen.
  • Den Irrigator so aufhängen, dass die Flüssigkeit mithilfe der Schwerkraft gut fließt (im Bad, über der Dusche/Badewanne oder wo es sonst passt).
  • Machs dir bequem und leg dich auf ein altes Handtuch oder eine Decke in der Nähe der Toilette, damit du dich entspannen kannst. Leg den Kopf auf ein Kissen oder eine Decke.
  • Leg dich auf die rechte Seite (mit der Leber nach unten) und führe die Spitze mit etwas Kokosnussöl oder Olivenöl als Gleitmittel ein.
  • Dann einfach das Ventil öffnen und den Kaffee einlaufen lassen. Gerade anfangs wirst du vielleicht das Gefühl haben, den Vorgang mehrmals unterbrechen und Stuhlgang haben zu müssen, aber das geht vorüber.
  • Wenn die gesamte Flüssigkeit drin ist, oder du glaubst, nichts mehr aufnehmen zu können, nimm das Röhrchen langsam raus und legen Sie es in die Dusche/Badewanne (alternativ kannst Du es eingfaührt lassen, wenn Dir das lieber ist). Lass den Kaffee für 15-30 Minuten einwirken. (Gerade am Anfang geht es vielleicht nur 5 Minuten - das ist in Ordnung! Es wird mit jedem Mal besser. Anfangs kann es ganz prinzipiell auch hilfreich sein, den zubereiteten Kaffee in zwei „Einlauf-Portionen“ aufzuteilen.)
  • Dann ist es an der Zeit, die Flüssigkeit abzulassen. Setz dich langsam auf und auf die Toilette und entleere die Flüssigkeit.
  • Ich empfehle, sich bei jeglichen Stuhlgang in die Hocke zu begeben, da dies die natürliche Haltung für eine komplette Darmentleerung ist (nur so ist der Enddarm nicht geknickt). Dazu kannst du die Füße auf einen Schemel oder einen Stapel Bücher/Zeitschriften legen.

Nimm danach unbedingt ein BINDEMITTEL (wie medizinische Kaffee- oder Aktivkohle, Heilerde, Zeolith oder Zeobent (immer auf medizinische Qualität achten)) ein, um die durch den Prozess freigesetzten Giftstoffe aufzusaugen.

Informationen zur Reinigung des Kits und zu möglichen Nebenwirkungen gibts im folgenden Abschnitt



Kaffeeeinlauf Zeolith
Urheber: © hiperdino/123rf.com


Häufig gestellte Fragen zum Kaffeeeinlauf


Sind Kaffee-Einläufe schmerzhaft?
Das sollten sie nicht sein! Wenn es beim Einführen schmerzt, stell sicher, dass die Kliestierspitze leicht eingefettet ist und dass du entspannt bist. Es kann auch sein, dass du während des Vorgangs leichte Magenkrämpfe bekommst, aber das ist normal und geht vorbei. Wenn du starke Schmerzen oder Unwohlsein verspürst, hör bitte sofort auf.

Wie reinige ich das Einlaufset-Set?
Nimm das Klistierkit nach der Anwendung auseinander und wasche es mit heißem Seifenwasser durch. Anschließend mit einer Wasserstoffperoxidlösung desinfizieren.

Sind Einläufe jeden sicher durchführbar?
Schwangere, Personen mit entzündlichen Darmerkrankungen (CED), Krebs, Lebererkrankungen, Gallenblasenproblemen, Polypen oder Hämorrhoiden sollten Kaffeeeinläufe vermeiden. Wenn du Medikamente einnimmst oder eine medizinische Diagnose hast, sprich bitte mit deinem Arzt, bevor du einen Kaffeeeinlauf machst.

Gibt es Nebenwirkungen?
Wie eben bzw. eingangs erwähnt solltest Du vor Durchführung eines (Kaffee-)Einlaufs Rücksprache mit Deinem Arzt oder Therapeuten halten. Jede Art von Einlauf kann Nebenwirkungen haben, darunter können die schlimmsten Risse im Dickdarm und Dehydrierung sein. Es kann auch ein Elektrolyt-Ungleichgewicht entstehen, vor allem, wenn sie zu oft oder falsch durchgeführt werden.
Kaffeeeinläufe können besonders gefährlich sein, wenn jemand allergisch gegen Kaffee ist. Obwohl dies selten vorkommt, sollte es immer ausgeschlossen werden, bevor ein Einlauf gemacht wird. Die anschließende Einnahme eines Bindemittels verringert das Risiko einer Entgiftungs-Reaktion.

Welche Vorteile kann ich erwarten?
Grundsätzlich weiß man nie, wie eine Maßnahme im individuellen Fall wirkt, und ich sage immer am besten ist meist, ohne allzu große Erwartungen Dinge auszuprobieren.
AnwenderInnen berichten u.a. von klarerer Haut, mehr Energie, weniger Verstopfung, weniger Gehirnnebel, weniger Kopfschmerzen... um nur ein paar Beispiele zu nennen! Jeder erlebt andere Vorteile.
Bei mir persönlich habe ich festgestellt, dass meine PMS-Symptomatik deutlich zurückgegangen ist. Dass mein Schlaf sich verbessert hat. Und meist fühle ich mich im Anschluss irgendwie "leichter" und produktiver.

Muss ich Bio-Kaffee und gefiltertes Wasser verwenden?
JA! Kaffee ist eine der am meisten gespritzten Pflanzen, und das Letzte, was wir tun wollen, ist meiner Meinung nach, eine Menge Pestizide und irgendwie verunreinigtes Wasser in unseren Darm zu bekommen.

Wie oft sollte ich einen Einlauf durchführen?
Das hängt vom aktuellen Gesundheitszustand ab, und kann von einmal im Monat bis mehrmals pro Woche reichen. Ich persönlich mache einen Kaffeeeinlauf pro Woche und finde, dass dies für mich am besten geeignet ist.

Wie viel Zeit muss ich einplanen?
Rechne etwa eine Stunde. Je nachdem, wie lange das Aufbrühen des Kaffees, das Auffangen der Flüssigkeit und das anschließende Aufräumen braucht. Wenn du einmal den Dreh raus hast, geht es in der Regel recht schnell und unkompliziert.

Später am Tag habe ich Bauchschmerzen/Übelkeit. Warum?
Wenn du eine Zeit lang unter Verstopfung gelitten hast, kann dein Körper durch den Kaffeeeinlauf eine große Menge giftiger Abfallstoffe ausscheiden. Dies könnte anfangs Entgiftungsreaktionen wie z.B. Magenschmerzen und Übelkeit hervorrufen. Achte auch darauf, dass du Bio-Kaffee und gefiltertes Wasser verwendest. Achte bitte auch darauf, dass der Kaffee gründlich abgeseiht ist, und kein Kaffeesatz in der Lösung zurückbleibt, da dies zu Darmentzündungen führen kann.

Warum habe ich gefühlt wesentlich weniger ausgeschieden als eingeführt?
Du bist wahrscheinlich sehr dehydriert oder hast Verstopfung! Es kann auch sein, dass später am Tag eine weitere Entleerung erfolgt. Bleib also hydriert (trinke genug), bewege deinen Körper ein wenig und lass ihm Zeit. Wahrscheinlich regelt sich das immer besser ein, je öfter der Einlauf durchgeführt wird.



Neben (m)einer professionellen Unterstützung bei deinen gesundheitlichen Themen, gibt es einiges, das Du in Eigenregie für Dich tun kannst. Schau dazu gerne auch auf die Seite mit meinen kostenfreien Angeboten .



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Anmerkung:

Alle Hinweise in diesem Text dienen ausschließlich der Information. Sie ersetzen keine fachkundige medizinische Diagnose und Therapie durch HeilpraktikerInnen oder ÄrztInnen.
Grundsätzlich soll bei keiner der aufgeführten Empfehlungen der Eindruck erweckt werden, dass dadurch Linderung oder Besserung eines Krankheitszustandes garantiert oder versprochen werden kann. Die Darstellung gesundheitlicher Zusammenhänge in meinen Texten weicht mitunter vom allgemein anerkannten Stand der Medizin und Wissenschaft ab.
Es obliegt der eigenen Verantwortung zu entscheiden, inwieweit die vorgestellten Empfehlungen ergänzend zur üblichen schulmedizinischen Behandlung anwendbar sind.



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