Wenn wir an Vitamin D denken, denken viele zuerst an Knochengesundheit. Dabei ist das sogenannte „Sonnenvitamin“ weit mehr als nur ein Helfer für stabile Knochen. Es wirkt im Körper wie ein Hormon, beeinflusst epigenetisch unsere Gene, reguliert den Energiestoffwechsel – und ist damit ein echtes Multitalent, gerade in Zeiten hormoneller Umstellungen wie der Perimenopause.
Streng genommen ist Vitamin D3 kein Vitamin, sondern ein Hormonvorläufer. Unser Körper kann es selbst herstellen – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen: Wenn wir uns mit viel nackter Haut und ohne UVB-Schutz in der Mittagssonne aufhalten. Und das auch nur zwischen Mai und September. In allen anderen Monaten reicht die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden nicht aus.
Ein echtes Problem, denn: Über die Nahrung lässt sich Vitamin D nur in sehr geringen Mengen aufnehmen. Heißt konkret: Ohne gezielte Sonnennutzung oder Supplementierung entsteht fast zwangsläufig ein Mangel – mit weitreichenden Folgen für unsere Gesundheit.
Vitamin D ist nicht gleich Vitamin D. Um seine Wirkweise zu verstehen, lohnt ein Blick auf seine Stoffwechselwege:
Während ein Mangel an Calcidiol wenig akut gefährlich ist, ist Calcitriol lebensnotwendig. Ohne es sterben wir – zu viel davon ist allerdings auch problematisch.
Damit Vitamin D seine Wirkung überhaupt entfalten kann, muss es in die Zelle gelangen. Dafür braucht es ein Transportprotein: das Vitamin-D-bindende-Protein (VDBP). Es ist sozusagen das Taxi, das Vitamin D zu seiner Zielzelle bringt.
Wichtig: Nur gebunden an VDBP kann Vitamin D3 in die Zelle gelangen. Fehlt dieses „Shuttle“, kann das Hormon nicht wirken – und es entstehen entzündungsfördernde Nebenwege, vor allem wenn gleichzeitig ein Mangel an Vitamin A besteht.
Gerade in der Lebensphase rund um die Wechseljahre kommt dem Vitamin D3 eine Schlüsselrolle zu: Es beeinflusst unsere Hormonbalance, wirkt stimmungsaufhellend, stärkt das Immunsystem und hilft unseren Mitochondrien – den „Kraftwerken“ unserer Zellen – dabei, effizient Energie zu produzieren.
Viele meiner Patientinnen berichten über Symptome wie:
Vitamin D spielt hier oft eine zentrale Rolle – wird aber in der Diagnostik nicht ganzheitlich erfasst.
Damit Vitamin D wirken kann, muss es nicht nur in die Zelle gelangen, sondern auch an seinen spezifischen Rezeptor (VDR) binden. Und hier beginnt oft das eigentliche Problem: Der Rezeptor kann genetisch oder funktionell blockiert sein.
Ursachen für eine Blockade:
Ist der VDR blockiert, nützt ein guter Vitamin-D-Spiegel im Blut wenig – die Wirkung bleibt aus. Es kommt zu stillem Entzündungsgeschehen, Radikalbildung, verminderter Mitochondrienleistung – und genau den Symptomen, die viele Frauen ab 40 belasten.
In meiner Praxis messe ich daher nicht nur das übliche Calcidiol (25-OH D3), sondern auch das aktive Calcitriol (1,25-OH D3). Erst das Verhältnis beider Werte – die sogenannte Vitamin-D-Ratio – gibt Aufschluss darüber, ob das System funktioniert oder blockiert ist.
Optimale Zielwerte:
Ein zu hoher Calcitriol-Wert bei normalem oder niedrigem Calcidiol-Wert kann auf eine VDR-Blockade hinweisen. In solchen Fällen wäre es sogar kontraindiziert, blind weiter Vitamin D zu supplementieren – denn das verschärft die Problematik oft noch.
In den meisten ärztlichen Praxen wird ausschließlich der Calcidiol-Wert bestimmt. Diese einseitige Betrachtung ignoriert die dynamischen Stoffwechselprozesse und die Rezeptorfunktion völlig. Die Folge: Therapien basieren auf unvollständigen Informationen – mit allen Risiken, die das mit sich bringt.
Alles über 4000 I.E. pro Tag sollte nicht „auf Verdacht“ eingenommen werden, sondern nur auf Basis einer fundierten Labordiagnostik – und unter therapeutischer Begleitung. Eine pauschale Hochdosis-Therapie kann im Fall einer VDR-Blockade mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Vitamin D ist weit mehr als ein Supplement für den Winter. Es ist ein hochwirksames Hormon, das deinen Energielevel, deine Hormonbalance und deine Zellgesundheit massiv beeinflusst. Gerade in der zweiten Lebenshälfte lohnt es sich, hier genauer hinzusehen.
Mein Tipp: Wenn du Symptome hast, die „nicht greifbar“ sind und die du dir nicht erklären kannst – lass deinen Vitamin-D-Stoffwechsel ganzheitlich untersuchen. Denn nur so lassen sich echte Ursachen aufdecken – und passende Strategien entwickeln.
Dann melde dich gern – in meiner Praxis schauen wir auf die richtigen Werte und entwickeln gemeinsam eine fundierte, individuelle Strategie.
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